Tierärztliche Praxis Dr. med. vet. Renate Liedl
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Die Rolligkeit der Katze

Mit den länger und heller werdenden Tagen, den intensiveren, kräftigeren Sonnenstrahlen werden bei geschlechtsreifen, unkastrierten Katzen "Frühlingsgefühle" ausgelöst, d. h. der Hormonspiegel, vor allem das Östrogen, beginnt zu steigen. Dieser durch die Lichtbedingungen beeinflusste Sexualzyklus der Katze wird mit dem Fachausdruck saisonal polyöstrisch bezeichnet.

Die erste Rolligkeit (sog. Geschlechtsreife) tritt bei Kätzinnen ca. in einem Alter von 7 - 9 Monaten auf. Zu Beginn ist die Katze unruhig, schreit viel, reibt den Kopf an den verschiedensten Gegenständen. Mit zunehmender Dauer der Raunze wird dies intensiver, die Katze reibt mit dem Kopf am Boden, lässt sich seitlich fallen, rollt sich mehrfach über den Rücken (daher der Name!).

Durch lauthals gestörte Nachtruhe, Urinieren ausserhalb der Katzentoilette wird die Geduld der Katzenbesitzer in dieser Phase stark strapaziert. In der Hochrolligkeit bietet sich die Kätzin dem Kater regelrecht an: der Vorderkörper wird flach am Boden ausgestreckt, das Becken hochgestellt und der Schwanz zur Seite gerichtet.

Durch den Deckakt (kann in der freien Natur mehrfach, auch durch verschiedene Kater geschehen) wird der Eisprung ausgelöst und bei erfolgter Befruchtung kommt es zur Trächtigkeit. Das Progesteron löst als "trächtigkeitserhaltendes" Hormon das Östrogen ab, und es treten bis einige Wochen nach der Geburt keine weiteren Rolligkeitssymptome auf. Bei Wohnungskatzen (ohne Kontakt zu unkastrierten Katern) klingt die Rolligkeit langsam aus, um nach einer kurzen Ruhephase in die nächste Rolligkeit zu münden. Von Februar bis Juli/August ist dies dann ein ständiges Auf und Ab der Hormone. Die Pausenintervalle (1 - 3 Wochen) als auch die Rolligkeitsphase (1 - 2 Wochen) sind dabei individuell für jede Kätzin sehr variabel.

Dauerhaft unterbunden wird die Rolligkeit entweder durch Gabe von Medikamenten oder durch die Kastration.

Bei der Gabe von Medikamenten (sog. "Pille") besteht allerdings ein erhöhtes Risiko an Nebenwirkungen, wie zum Beispiel eine hochgradige Vereiterung der Gebärmutter mit tödlicher Sepsis.

Der chirurgische Eingriff ist eine gute Alternative. Das hierbei mögliche Risiko eines Narkosezwischenfalles kann durch gründliche Voruntersuchung des Tieres gering gehalten werden.

In unserer Praxis legen wir grössten Wert auf eine ausführliche allgemeine klinische Untersuchung mit spezieller Kontrolle des Herz-/Kreislaufsystems. Erst nach Feststellung des guten Gesundheitszustandes erhalten Sie dann den OP-Termin zur Kastration Ihres Tieres.

Für diese Infoseite wurde neben einschlägig eigener Erfahrung auch folgende Literatur verwendet: Katzenkrankheiten, Klinik und Therapie, 5. überarbeitete und erweiterte Auflage, Herausgeber W. Kraft, U. M. Dürr und K. Hartmann, Bd. 2, S. 1109 ff, Verlag M. & H. Schaper Alfeld-Hannover, 2003

Übrigens ...

... auch bei Kätzinnen spricht man von Kastration.

Kastration beschreibt nämlich eine Operationsweise, genauer gesagt, das Entfernen von sexualhormonproduzierendem Drüsengewebe. Das sind beim weiblichen Tier die Eierstöcke, beim männlichen Tier die Hoden. Kastration der Kätzin bedeutet also Entnahme der Eierstöcke, Kastration des Katers bedeutet Entnahme der Hoden.

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